Nationalrat verpasst Chance für besseren Regenwaldschutz

Grosse Kammer lehnt Postulat von Nationalrätin Maya Graf (Grüne, BL) für ein stärkeres Engagement der Schweiz für den Regenwald mit 109:82 Stimmen ab

Grosse Kammer lehnt Postulat von Nationalrätin Maya Graf (Grüne, BL) für ein stärkeres Engagement der Schweiz für den Regenwald mit 109:82 Stimmen ab

Der Nationalrat hat es heute Mittag verpasst, vom Bundesrat ein stärkeres Engagement der Schweiz für den Regenwaldschutz einzufordern. Mit 109:82 Stimmen lehnte es die Grosse Kammer ab, ein Postulat von Maya Graf (Grüne, BL) zu überweisen, welches vom Bundesrat eine departementsübergreifende Strategie für den Tropenwaldschutz und eine Fokussierung auf Schutzprojekte in Kooperation mit indigenen Völkern in verlangt hatte.

In der Debatte verwies Bundesrätin Doris Leuthard auf die führende Rolle der Schweiz im Waldbereich bei der Verhandlung des Klimaschutzabkommens von Paris, bestritt aber, dass sich das Schweizer Tropenwaldengagement in den letzten Jahren reduziert hatte. Leuthard sagte, im Rahmen der geplanten Ratifikation des Klimaschutzabkommens durch das Parlament könnten zusätzliche Massnahmen für den Waldschutz beschlossen werden.

"Ich erwarte vom Bundesrat spätestens bei der Ratifikation des Klimaschutzabkommens konkrete Vorschläge für einen besseren Tropenwaldschutz", sagte Maya Graf gegenüber dem Bruno Manser Fonds. "Die Erhaltung der Tropenwälder ist für den globalen Klimaschutz von zentraler Bedeutung."

Der Bruno Manser Fonds ist enttäuscht, dass das Parlament diesen wichtigen Vorstoss abgelehnt hat, wird sich aber gegenüber Bundesrat und Verwaltung weiterhin für das Anliegen engagieren. Das angesichts der Mehrheitsverhältnisse gute Abschneiden des Vorstosses im Parlament zeigt, dass der Tropenwaldschutz für einen grossen Teil der Bevölkerung von hoher Bedeutung ist.

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